„Wer versucht, mit Geld Zeit zu kaufen, der verschiebt die Probleme nur und trägt damit zur Konkursverschleppung bei.“ Auf diese einfache Formel brachte es Prof. Dr. Dr. h. c. Joachim Starbatty – einer der Kläger vor dem Verfassungsgericht gegen die Griechenland-Hilfen – bei seinem Vortrag vor der Westfälischen Kaufmannsgilde im Hinblick auf die drohende Zahlungsunfähigkeit einzelner Länder der Eurozone. Er verteidigte seine These, dass der Euro ohne jeden ökonomischen Sachverstand eingeführt wurde. Vielmehr hätte die Politik in der Währungsunion eine Friedensunion gesehen. Dieses sei zum damaligen Zeitpunkt völlig überflüssig gewesen, da diese Aufgabe längst die NATO übernommen habe.
Starbatty kritisierte, dass die Konvergenzkriterien viel zu weich und lax ausgelegt worden seien. Der Stabilitätspakt, wonach die Neuverschuldung nicht über 3 % des Inlandsproduktes liegen darf, hätte viel zu leicht umgangen werden können.
Zur aktuellen Lage in Griechenland empfahl Starbatty, dass der südeuropäische Staat jetzt einen klaren Schnitt machen müsse. Zu einer Rückkehr zur Drachme gebe es keine Alternative. Der Bevölkerung weitere Sparpakete aufzubürden, trage ebenfalls nicht zur Lösung des Problems bei. Durch geschwächte Nachfrage würden viele Unternehmen in den Konkurs getrieben. Das verenge die Steuerbasis.
Auf dem Foto (v.r.):
Georg Schulte (Geschäftsführer WKG), Prof. Dr. Dr. h. c. Starbatty, F. Peter Schmitz (Vorsitzer WKG), Wolf-Dietrich Köster (stellv. Vorsitzer WKG)