Liebe Gildnerinnen und Gildner, liebe Gäste,
normalerweise hätten Sie heute einen Bericht über das vorweihnachtliche Konzert der Westfälischen Kaufmannsgilde in der Marienkirche zu Dortmund mit anschließendem geselligen Beisammensein erhalten. Normalerweise wären auch viele von Ihnen gestern dabei gewesen und wir hätten die besinnliche Stimmung, die der Knabenchor uns mit auf den Weg gegeben hätte, genossen. Wir hätten in der hektischen Weihnachtszeit erstmals in der Kirchenbank sitzend seufzend durchgeatmet – endlich Advent.
Endlich etwas Ruhe, ein besonnener Blick auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben und ein sich langsam persönliches Ausrichten auf die bald kommende – ach so – besinnliche Weihnachtszeit. Normalerweise. Aber was ist schon normal? Manchmal mehr als wir denken…
Wir leben in Deutschland, es gibt keine Kriege, wir haben gut zu essen und vermutlich sind die meisten von uns auch relativ gesund. Und wenn nicht, so ist eine gute gesundheitliche Versorgung in greifbarer Nähe. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind gar nicht so schlecht. Wir haben Familie und/oder Freunde. Wir sind füreinander da. Wir helfen einander. Na klar gibt es vieles, das besser sein könnte – da haben Sie natürlich Recht.
Die Pandemie nervt – sie schränkt uns alle ein. Manche von uns spüren deutliche wirtschaftliche und vielleicht sogar gesundheitliche Folgen – das brauchen wir alle nicht! Aber lassen Sie uns nicht verzagen! Lassen Sie uns nach den Dingen Ausschau halten, die wir selber in der Hand haben:
Was kann ich tun, damit etwas besser wird? Wo und wie kann ich Leid lindern?
Lassen Sie uns aktiv werden, mutig etwas in die Hand nehmen und Akzente setzen! Wie wäre es, wenn wir statt eines ausgefallenen vorweihnachtlichen Konzertes mal wieder das eingestaubte Musikinstrument, das lange in der Ecke gelegen hat, selber in die Hand nehmen? Schöne Traditionen, die irgendwie abhanden gekommen sind, wieder reaktivieren?
Machen Sie das Beste aus den Dingen, die Sie beeinflussen können! Und lassen Sie uns dankbar sein für die vielen Dinge, die wir zu oft als „normal“ bezeichnen.
Wir wünschen Ihnen eine Vorweihnachtszeit, die Sie trotz – oder gerade wegen – der anderen Umstände genießen sollten. Frohe Feiertage und einen guten Start in ein neues Jahr 2021, das wirklich viel Neues im positiven Sinne mit sich bringen möge. Aber vor allem: Bestmögliche Gesundheit wünschen Ihnen
Georg Schulte Gero Brandenburg Gabriele Kroll