Die Westfälische Kaufmannsgilde ist parteipolitisch neutral, aber sie ist definitiv nicht neutral, wenn es um demokratische Werte geht. Gestern Abend war Prof. Henrik Müller, Geschäftsführender Direktor am Institut für Journalistik der TU Dortmund, Gast der Gilde. In seinem fesselnden Vortrag „Nationalismus ist keine Lösung – warum AfD-Positionen für die Wirtschaft gefährlich sind“ zeigte er sehr deutlich auf, was etwa ein Ausstieg aus der EU und dem Euro tatsächlich bedeuten würde („ökonomischer Selbstmord“ und „der größte Finanzkrach aller Zeiten“).
Müller benannte die großen Schockmomente (z.B. Finanzkrise, Corona-Pandemie, Russland-Ukraine-Krieg) des 21. Jahrhunderts als Ursachen für eine verunsicherte Gesellschaft und unterschied dabei detailreich und angenehm sachlich zwischen gefühlten Problemen (Genderismus, vermeintlicher Kontrollverlust an den Grenzen) und echten Problemen (demografischer Wandel, fehlende Verteidigungsfähigkeit). Müllers Ausführungen waren die Steilvorlage für einen intensiven und sehr anregenden Meinungsaustausch der Gildnerinnen und Gildner. Zum Dank gab es von Vorsitzerin Gabriele Kroll für Henrik Müller natürlich das Gilden-Nashorn Gloria.
Vielen Dank auch an unseren Gildner Bernd Ewers für die Idee und Kontaktaufnahme.